Jahr für Jahr gehen die Allerseelensinger des Ortes unter Federführung des Junggesellenverein durch das Dorf und singen an jedem Haus den unten aufgeführten Segensspruch für die lebenden und verstorbenen Angehörigen der dort wohnenden Familien sowie die Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege. Der sehr schnell und äußerst monoton vorgetragene Spruch wurde vom Ortspfarrer Blaesen bereits im Jahre 1903 niedergeschrieben und erfuhr seitdem nur geringfügige Abänderungen. Für alteingesessene Enzener kein Grund zur Verwunderung, erschrecken sich leider viele erst in den letzten Jahren nach Enzen gezogene Mitbürger. Meist nicht aus Bosheit, sondern aus einfacher Unwissenheit schließt so manch einer umgehend wieder die Tür oder öffnet erst gar nicht, wenn am Abend des 1. November ein ganzer Haufen Männer vor der Tür steht und einen nur sehr schwer verständlichen Spruch „singt“. Der ein oder andere soll sogar schon an von Halloween verspätete Kinder geglaubt haben. Doch weit gefehlt!
Ziel des Allerseelensingens ist es nicht, wie an Halloween, sich selbst mit Süßigkeiten zu versorgen. Vielmehr werden von der gesammelten Kollekte bspw. Bepflanzungen im Ort und auf dem Friedhof finanziert, Kerzen für das Kriegerdenkmal gekauft und Messen für die Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege bestellt.
In diesem Jahr wird nun aus der Allerseelenkasse u.a. die Finanzierung eines in Enzen bislang fehlenden Messgewandes unterstützt. Es handelt sich hierbei um ein rosa Messgewand, welches am 4. Fastensonntag, dem Sonntag „Laetare“ – „Freue Dich“ – und am 3. Adventsonntag, dem Sonntag „Gaudete“ (von „Gaudete in Domino semper“ – „Freut euch im Herzen allezeit!“-) getragen wird. Das Rosa gilt dabei jedoch nicht als eigenständige liturgische Farbe. Als aufgehelltes Violett soll es vielmehr die Freude zur Mitte der Bußzeiten hervorheben.*
Die Tradition des Allerseelensingens wird seit ca. 1900 ununterbrochen aufrechterhalten und geht auf die christliche Vorstellung als Werk der Nächstenliebe zurück. Der Segensspruch lautet wie folgt:
Gott grüßt Euch all in Ehren,
die in dem Hause sind.
Gott grüßt die armen Seelen,
die im Fegefeuer sind.
Es läut’, es kleppt’ der armen Seelen zum Trost,
damit Gott sie aus dem Fegefeuer erlöst.
Die Gaben die ihr uns geben wollt,
die gehen euch selber an;
den Weg ins Ewge Leben,
da ist kein Zweifel dran.
Wir danken für die Gaben,
die ihr uns habt getan,
es werden eure Seelen
vor Gott zu komme stehn.
Besonders Hinweisen möchten wir Sie an dieser Stelle schon einmal auf den traditionellen Adventnachmittag am Dorfweihnachtsbaum. Wie bereits in den vergangenen Jahren laden wir als Junggesellenverein „Humor“ 1897 Enzen Sie auch in diesem Jahr am Nachmittag des 3. Adventsonntages, dem 13.12.2009, wieder ein, bei weihnachtlichen Klängen sowie Glühwein, Kakao und selbst gebackenen Plätzchen, ein paar schöne Stunden im Kreise ihrer Lieben zu verbringen. Sämtliche Spenden kommen dabei auch in diesem Jahr der Rundschau Altenhilfe „Die Gute Tat“ zu Gute.
Nähere Informationen zum Allerseelensingen, dem Adventnachmittag sowie zu allen weiteren Veranstaltungen des Junggesellenverein „Humor“ 1897 Enzen finden Sie unter www.JGV-Enzen.de. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Herzlichst
Ihr
Junggesellenverein „Humor“ 1897 Enzen
*Quelle: Pastor Guido Zimmermann