Tatsachen und Kuriositäten

Aus Enzen
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Viele interessante Tatsachen und lustige Begebenheiten rund um unser schönes Enzen - gewissenhaft zusammengetragen von unserem Hobby-Historiker Peter Reuter. Wer ihn kennt, der weiß, dass die folgenden "Geschichten" alle historisch belegbar sind, und keineswegs der Phantasie entspringen!

Schon gewusst?

Bereich Sport

Schon vor dem II. Weltkrieg gab es einen Turn- und Sportverein in Enzen.
Als Fußballplatz diente ab dem 04.05.1926 eine Parzelle auf dem Schievelsberg. Der Verein löste sich am 04.08.1927 auf – er gab den Platz an die Gemeinde zurück.
Anmerkung: Bis nach dem II. Weltkrieg diente die Waldlichtung im Plänzling (genannt Alter Sportplatz) als Enzener Bolzplatz.
Aus der Biographie des Formel I Rennfahrers Wolfgang Graf Berghe von Trips
(tödlich verunglückt auf dem Weg zum Weltmeistertitel am 10.09.1961 beim Rennen in Monza. Fünfzehn Zuschauer kommen bei diesem Unglück ums Leben). Unter der Überschrift „Enzen-Reife fürs Leben“ berichtet von Trips in drei Abschnitten über seine Ausbildungszeit 1952-1953 auf dem Hof Bieger in Enzen.
Anmerkung: von Trips mußte eine landwirtschaftliche Ausbildung haben, um sein väterliches Erbe auf Burg Hemmersbach antreten zu können.
Eine bemerkenswerte Leistung des Sportclubs Grün-Weiß Enzen aus dem Jahre 1963
Die erste Fußballmannschaft erlangte den Gruppensieg in der II. Kreisklasse und steigt in die I. Kreisklasse auf. (Mannschaftsführer war Martin Klein). Die zweite Fußballmannschaft erlangte den Gruppensieg in der III. Kreisklasse, verzichtete aber auf den Aufstieg in die II. Kreisklasse.(Mannschaftsführer war Walter Reuter).
Anmerkung von damals: Wir sind ein kleiner Verein der sich auf eine gute Mannschaft konzentrieren muß.
Artikel aus der Bildzeitung vom 10.08.1965
Titel: 30:1 Wer siegte höher?
Zuerst gab`s als Geschenk für Borussia Mönchengladbach ein Spanferkel - dann gab`s für den edlen Spender, Kreisklassenverein Enzen, eine gehörige Tracht Prügel. Natürlich in aller Freundschaft.
Anmerkung: 3000 Zuschauer sahen die Borussia, die mit Berühmtheiten wie Netzer, Vogts und Wimmer angetreten waren.
Peter Bolten aus Enzen wird 1967 Deutscher Juniorenmeister in der Vielseitigkeit der Reiter.
Artikel aus der Lokalpresse vom 11.08.1968
Titel: Der Geißbock war still, aber der Overath meckerte laut
Enzen führte gegen den 1 FC Köln zweimal. Zur Halbzeit stand es 2:2,am Ende aber hieß es 10:2 für Köln.
Anmerkung: 3000 Zuschauer sahen den FC Köln der mit Overath und mit Toni Regh (unserem ehemaligen Trainer) aufspielte.
Junioren-Military-Europaspringmeisterschaften in Enzen-Euskirchen 1969.
Hans-Otto Bolten aus Enzen wird in der Einzelwertung Europameister.
Artikel aus der Lokalpresse vom 27.05.1969
Titel: Alemania Aachen in Enzen.
Klarer 9:3 Sieg des Bundesligavereins über den Kreisklassenverein.
Anmerkung: Die 2000 Zuschauer bezeugten ihren Unmut über die sehr harte Spielweise Aachens.

Eine unglaubliche Karriere!

Die ehemalige Torhüterin der deutschen Frauennationalmannschaft, Silke Rottenberg, lernte das Fußballspielen in der Jugend des SC Enzen-Dürscheven. Dort spielte sie von 1976 – 1984. (Jugendtrainer war Everhard Pitzen). Sie wurde 2x Weltmeister, 3x Europameister und holte 2 olympische Bronzemedaillen. 1998 war sie Fußballerin des Jahres und von 1991 – 2008 spielte sie in der Bundesliga.

Bereich Politik

Thomas Eßer

Thomas Eßer wurde 1870 in Schwerfen geboren. Er war rheinischer Zentrumspolitiker, Vizepräsident des Deutschen Reichstags in Berlin (wurde im November 1926 Vizepräsident und vom 20.05.1928 erster Vizepräsident bis 1933). Seine Geburtsurkunde vom 15. Mai 1870 wurde im alten Bürgermeisteramt in Enzen gesiegelt.
Thomas Eßer ist der Namenspatron des Thomas-Eßer-Berufskolleg in Euskirchen
Mitbegründer der Kreis CDU Euskirchen
im Jahre 1945 war die Enzener Gutsfrau Maria Brauweiler. Sie war eine Art „Vorläuferin für die Frauenunion“.
Eine lustige Begebenheit aus dem Jahre 1969 zur Zeit der kommunalen Neugliederung
Die Gemeindevertreter von Enzen und Linzenich-Lövenich wehrten sich erbittert gegen die Zwangszuteilung nach Zülpich. Als die Landeskommission Enzen besuchte, war aus Protest niemand von der Gemeindevertretung erschienen.
Am nächsten Tag war in der Zeitung zu lesen; Zitat: „Die Kommission wurde wenigstens von einem Pferd begrüßt“.
Als die Kommission vor Ort war, war ein Gaul durchgegangen, den man einfangen musste.
Mitte der 90er Jahre
standen mehrere Straßennamen für das Neubaugebiet Enzen Mitte - heute Backesgarten - zur Debatte. Unter anderem auch der Name „Ringelblumenstraße“.

Bereich Wetter

Am 4. August 1982 war Enzen Schauplatz des größten Gewitters, das im zwanzigsten Jahrhundert im Kreis Euskirchen beobachtet wurde. Während einer einstündigen Regenschauer fielen 115 Liter Wasser pro Quadratmeter.

Das Feldplateau im Dreieck Schwerfen-Sinzenich-Enzen gehört zu den niederschlagsärmsten Gebieten von ganz Deutschland.

Bereich Verkehrswesen

In der alten Eifelstraßenkarte von Turati und Fleischer aus dem Jahre 1785 wird der Name Enzen „Engstel“ geschrieben.

1829 wurde die Urkatasterkarte von Enzen angefertigt. In der Pastoratstraße stand eine kleine Brauerei und auf der Angerbitz (früher Angelbeß) eine Gerberei.

Kaum zu glauben aber wahr!

1844 wollte die Rheinische-Eisenbahngesellschaft eine Thaleisenbahn von Düren über Zülpich-Enzen-Wallenthal-Kall nach Schleiden bauen. An einer Trassenplanung wurde über mehrere Jahre gearbeitet. Der der Stadt Euskirchen nächst gelegene Bahnhof wäre Enzen gewesen, das konnte den Bürgermeister von Euskirchen nicht in Ruhe lassen. So schrieb er am 17.07.1852 an den Königlichen Landrat, dass er einen Bahnhof in Euskirchen wünsche, zumal Euskirchen nur 1¼ Meile von Enzen entfernt liege und ein Knotenpunkt von „chaussierten Comminikation“ sei. Seine Eingaben hatten Erfolg und so wurde in Enzen nie ein Bahnhof gebaut.

Bereich Vereine und Traditionen

Eine lustige Begebenheit

Auf dem Junggesellenfest 1962 erzählte Alterspräsident und Mitbegründer des JGV “Humor“, Adolf Spilles, eine heitere Anekdote aus dem Gründungsjahr 1897:
Jakob Schmitz, der die Vereinstatuten aufstellte, unterlief ein Schreibfehler, über den nach Jahren noch gelacht wurde. Schmitz schrieb nicht Junggesellenverein, sondern „Jungeselverein“. Auf dem damaligen Bürgermeisteramt machte man (mit oder ohne Absicht) den Fehler noch schlimmer, in den man „Jung-Eselverein“ schrieb.

In Enzen gab es um 1900 gleich zwei Junggesellenvereine. Den JGV “Humor“ und den JGV “Eintracht“.

Kurioses und Lustiges

Vereinsfahne von Amis entführt

Die erste Vereinsfahne des MGV “Germania“ Enzen ist im II. Weltkrieg beim Einmarsch der Amerikaner (März 1945) nach einer Plünderung der Vereinslokals "Kann" auf einem amerikanischen Panzer als „Souvenir“ gesehen worden.

Die Enzbachtaufe

Früher wurden zur Kirmes in Enzen zugezogene Bürger, die sich im Ort und in den Vereinen arrangierten und schon mehrere Jahre in Enzen wohnten, im Enzbach getauft. Das Taufkomitee bestand aus drei leibhaftig in Enzen geborenen Männern, die einen schwarzen Zylinder auf dem Haupte trugen. Die Taufe wurde immer an der Enzbachbrücke in der Burgstraße vollzogen. Ein Komiteemitglied entnahm mit dem dafür vorgeschriebenen Taufutensil (Jaucheeimer mit Stiel) Wasser aus dem Enzbach und tauft den Neuenzener (im Namen des............). 1982 wurden getauft: Heinrich Kramp, Franz-Josef Jordan, Günther Henrich und Erhard Rosenthal. Die Taufväter waren Peter Kitz und Walter Reuter.
Eine lange Zeit verging und die Tradition geriet fast in Vergessenheit. Erst am 21.09.2013 zur Kirmes fand die bisher letzte Taufe statt. Täuflinge waren Sacha Reimann, Thomas Fischer, Norbert Hütten, Ralf Schurmann und Jürgen Hess. Durchgeführt wurde die Taufe von Peter Reuter, Wolfgang Embgenbroich und Theo Schleiffer. Auf Youtube gibt es Video dieser Zeremonie (hier klicken)

Schallplatte

Am 08.03.1980 fand in der Aula der Hauptschule Zülpich eine Tonaufnahme für die Schallplatte „Klingende Grüße aus Zülpich“ statt. Auf der LP/MC befinden sich musikalische Beiträge des Tambourcorps “Humor“ Enzen und des Gesangverein “Germania“ Enzen.

Gesangverein am Europaparlament

Der Gesangverein „Germania“ Enzen brachte am 17.06.1987 auf seiner Chorfahrt nach Luxemburg dem damaligen Bundeslandwirtschaftsminister Ignaz Kiechle bei einer EG Ministerratstagung vor dem Europaparlament in Luxemburg ein Ständchen mit volkstümlichen Weisen.

Enzen in der Karpatenrundschau

In der deutschsprachigen Ausgabe der Karpaten Rundschau in Rumänien erschien am 17.06.1993 auf der Titelseite und im Innenteil (Seite 4-5) ein Bericht über die Reise des Kronstädter (Brasov) “Camerata infantis“ Kinderchores (rumänischer Nationalchor) und seine Konzertreise in Deutschland. Unter anderem wurde auf sehr dankbare und lobenswerte Art über die deutschen Gastgeberfamilien in Enzen und den Gesangverein “Germania“ Enzen berichtet.
Anmerkung: Ein einmaliges Erlebnis in Enzen war die Messgestaltung der Sonntagsvorabendmesse in St. Kunibert Enzen.

Aus der Geschichte der Enzener Feuerwehr

Mit dem landrätlichen Schreiben Nr. 2163 vom 26.Juni 1818 wird Enzen, Mittelpunkt der Bürgermeisterei, als Standort für das Feuerlöschwesen bestimmt. Enzen bekommt eine fahrbare Schlauch- und Rohrspritze. Außerdem werden im Ort 60 Brandeimer, 3 Brandleitern und 3 Feuerhaken stationiert.

Als Wegzeiten werden festgelegt: nach Ülpenich 20 Minuten, nach Linzenich-Lövenich 22 Minuten, nach Schwerfen 45 Minuten.

Am 24.06.1928 fand in Enzen der Kreis-Feuerwehrtag statt. 36 Wehren mit über 800 Feuerwehrleuten marschierten in straffer Haltung durch Enzen.

Aus der Enzener Geschichte

Ein Arzt wurde 1647 in Enzen erwähnt, er wohnte auf einem 1½ Morgen großen Areal auf einer gegen Westen auslaufenden Seitenstraße, welche um 1860 noch “Doctorsgassen“ genannt wurde.

Die zwei spätrömischen Sarkophage auf dem Enzener Friedhof (gefunden 1662 und 1977) gehören zu den reichsten Frauen- und Mädchenbestattungen des ganzen Rheinlandes.

Enzen und die Nibelungensage

Ein Artikel der Bundesausgabe der Bildzeitung vom 01.12.2004
Titel: Gab es den Nibelungenschatz wirklich?
Ein „Königsschatz“, der ihm am nächsten käme, wurde um 1700 in Enzen (bei Euskirchen, NRW) in einem Sarkophag geborgen. 14 Kilo Gold, inzwischen wieder spurlos verschwunden.

Nachrichten aus der Pfarrgemeinde

„Von Peking über Shangai, Genua, Rom und Maria Rast nach Enzen“

so titelte die Zeitung vom 30.05.1974.
Erster chinesischer Pfarrer im Kreisgebiet wurde am 28. Mai offiziell eingeführt. Pfarrer Pay-Yu-Fon praktiziert schon seit 1972 in aller Stille an St. Kunibert Enzen. In der Ausgabe der Bildzeitung vom 22.12.1975 erschien ein Foto von Pfarrer Pay-Yu-Fon. Der Titel lautete: “Pfarrer Pay und sein Rhesusäffchen“. Anlass war der Kauf eines Rhesusäffchens. Jetzt kommen die Kinder des Ortes jeden Tag ins Pfarrhaus und verwöhnen das possierliche Tierchen mit Bananen und Orangen.

Hohe Auszeichnung für Everhardt Huthmacher, Organist an St. Kunibert in Enzen am 05.05.2000. Für 53 Jahre nebenberufliche Organistentätigkeit (1946-1999) wurde er mit dem hohen päpstlichen Orden “Pro Ecclesia et Pontifice“ ausgezeichnet. In seiner Wirkungszeit hat er etwa 122000 mal Kirchenlieder gespielt und ist ungefähr 900000 mal die Treppenstufen zur Orgel emporgestiegen.

Eine berühmte Persönlichkeit aus Enzen

Am 17.02.1907 wird in Enzen Eduard Mückenhausen geboren. Er war einer der führenden deutschen Bodenkundler und Agrarwissenschaftler nach dem II. Weltkrieg. Als ordentlicher Professor und Direktor des Instituts für Bodenkunde an der UNI Bonn hatte er sein zentrales Forschungsgebiet Bodengenetik und Bodensystematik, zu einem wegweisenden Denkgebäude in der deutschen und internationalen Bodenkunde ausgebaut. Dr. E. Mückenhausen wurde aufgrund seines hohen fachlichen Ansehens im In- und Ausland vielfach geehrt und ausgezeichnet. Er starb am 06.02.2005 in Bonn.