Enzen

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Wo liegt Enzen?

Die Lage Zülpichs im Städtedreieck Köln-Bonn-Aachen.

Enzen ist ein kleiner aber feiner Stadtteil von Zülpich im Kreis Euskirchen, Zülpicher Börde, Nordrhein-Westfalen.

Der Ort hat 585 Einwohner (Stand 30.06.2020). Nachbarorte sind Linzenich, Ülpenich, Dürscheven und Obergartzem, welches zur Stadt Mechernich gehört. Durch den Ort verlaufen die Landstraßen 61 und 178. Am Ort vorbei geht die A 1. Früher kreuzten sich im Ort sechs Römerstraßen.

Die Namensherkunft

Die meisten Orte rund um Zülpich und auch die Stadt Zülpich selbst haben Ihren Ortsnamen aus der keltischen oder römischen Zeit. Eine besondere Gruppe von Ortsnamen der vorfränkischen Zeit bilden die Ortsnamen mit der Endung "-ich". Es handelt sich bei diesen Namen um ursprüngliche Gutsnamen, die aus einem keltischen oder römischen Personennamen gebildet wurden.

So wird z.B. aus dem Gut des Firminius über Firminiacum der Ortsname Firmenich. Aus dem Gut des Sentius über Sentiacum wird Sinzenich. Aus Rubiniacum wird Rövenich. Aus dem Gut des Galliers Tolbius wird Tolbiacum, das heutige Zülpich.

Mehr als dreißig Orte in unmittelbarer Nähe können so ihre Namensherkunft ableiten und zurückverfolgen.

Beim Ortsnamen "Enzen" liegt der Sachverhalt ganz anders. Diese Namensform hat einen noch älteren Ursprung als bei den vorgenannten Orten.

Enzen ist keine Ansiedlung eines Keltormanen "Antinius", also kein "Antiniacum". Enzen hat auch bestimmt nicht seinen Namen vom vorbeifließenden Enzbach, da dieser erst 1886 bei einer Flurbereinigung so genannt wurde.

Dass das Wasser, an dem Enzen liegt, wirklich ein Bach gewesen ist, ergibt sich aus dem Beinamen der augenscheinlich nach hier gehörenden Matronae "Anesaminae", die auf einem im nahen Zülpich gefundenen Matronenstein verzeichnet steht. Aus dem Beinamen ergibt sich der ursprüngliche und zwar vordeutsche Name für diese Siedlung, nämlich

anis-amina ist der ursprüngliche, vordeutsche Name für Enzen.

für ursprünglich "Anis-amana". Der Name setzt sich aus zwei Teilen zusammen. Das Grundwort ist das keltische Wort amana - "Bach" ; das Bestimmungswort ist in voller Form An-isa, ein häufiger Bachname.

Wahrscheinlich ist der Suffix -isa gebildete Bachname An-isa, der wohl nur das fließende Wasser bezeichnet, also etwa "die Fließende" bedeutet, vorkeltisch. Der Ort wird wohl einem jungsteinzeitlichem indogermanischen Volke seine Entstehung verdanken. Die nachfolgenden Kelten hielten den Namen Anisa bei, erweiterten ihn aber um die Endung "amana" - unserem -bach entsprechend. Von dem Ortsnamen Anisiamina, für Anisamana, entstand durch Verkürzung und Umlaut zunächst Ensena. Zu ihm passen die älteren Namensformen: encinne aus dem Jahre 893 enceno aus dem Jahre 1115 encena aus dem Jahre 1166 encene aus dem Jahre 1222

Im 14. Jahrhundert bildete sich der Name Enzen, noch mit tz geschrieben, bis zur heutigen Schreibweise.

Weblinks

Enzen aus der Luft (Youtube)