Burg Enzen

Aus Enzen
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Stammsitz derer von "Enzen" und adliger Rittersitz von beträchtlicher Größe

Wieso verschwand die Enzener Burg?

Hier ungefähr müsste die Enzener Burg einst gestanden haben.

Den unbefangenen Besucher weist nichts mehr darauf hin, dass hier schon im 12. Jahrhundert eine Burg stand. Die letzten baulichen Reste wurden 1963 abgerissen. Wie die älteste Burg Enzen aussah, nach der sich vom 12. bis 15. Jahrhundert ein Adelsgeschlecht nannte, kann auch eine Grabung nur noch unzureichend klären.

Die Burg wird nicht klein gewesen sein und die Enzener Ritter waren streitbare Herren. In einer Auseinandersetzung mit dem mächtigen Eifeler Dynastenhause der von "Manderscheid", die immerhin das größte Territorium im Eifelraum beherrschten, wurde die Burg 1470 zerstört und danach wieder aufgebaut.

Schon ein Jahrhundert vorher finden sich Enzener wie andere Adlige aus dem Euskirchener Gebiet im Waffendienst zahlungskräftiger Auftraggeber. So wird Ritter Johann von Enzen 1343/44 als bezahlter Krieger in den Akten der Stadt Pisa (Oberitalien) im Kampf gegen die Stadt Genua geführt.

Vom letzten Ritter von Enzen, Edmund, vererbten sich Burg und Besitz an Lepart von Heimbach, der mit Enzen und Virnich 1444 bei der Jülischer Ritterschaft aufgeschworen war. Seine Enkelin, verheiratete Blankart von Ahrweiler, erhielt die Burg 1511. Der letzte Blankart in Enzen war der kaiserliche Generalmajor Johann Wilhelm. Er fiel 1638 im Gefecht von Aras. Da er keine Kinder hinterlassen hatte, ging der Besitz an Elisabeth von Blankart, Ehefrau des Freiherren Gotthard von Mirbach.

Nach der Zerstörung der Burg 1647 durch die Hessen und durch einen Brand im 18. Jahrhundert verschwand die große Hauptburg endgültig. Lediglich die Vorburg wurde nach dem Brand als vierflügelige Hofanlage mit Pächterhaus wieder aufgebaut. Von der Hauptburg sind nur noch Spuren des Grabenvierecks erhalten, von der ältesten Burganlage ein kleiner Mottenhügel, der spätestens im 15. Jahrhundert beim Neubau der Burg aufgegeben wurde. Neuere Grabungen und Erkenntnisse führen zu der Annahme, dass die älteste Burg auf Holzpfählen gebaut war. Diese Bautechnik lässt auf einen noch älteren Burgtypus schließen, als uns bekannt ist.

Während des ganzen 19. Jahrhunderts gehörten die Reste der Burg – noch als landtagfähiges Rittergut – den Grafen Mirbach-Harff. Nach bald 800 Jahren ununterbrochener adliger Erbfolge ging die Restburg in bürgerliche Hände über.