Pfarrwesen
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Das Pfarrwesen in Enzen bis 1904
1079 | Die Enzener Kirche St. Kunibert ist ein Filialkirche der Peterskirche von Zülpich. |
1248 | Beansprucht der Probst von St. Peter Zülpich, gleichsam als kleiner Archidiakon seiner Filialen, so auch Enzen, folgende Rechte:
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1313 | Im “Liber valoris“, dem ältesten Verzeichnis der Pfarreien des Dekanates Zülpich, ist Enzen nicht aufgeführt, da es Filiale von Wisskirchen war. Das Verzeichnis enthält 63 Pfarreien. |
1550 | Der Filialkirche Enzen hatte sich spätestens 1550 der Pfarrer von Wißkirchen angenommen - : “Mit welchem Recht?“ fragt noch um 1650 der Zülpicher Propst von Hoven. |
1676 | Im “Designatio pastoratum, collatorum, vicariarum, capellaruum etc. ” von Köln steht: Entzen – capella est filias von weisskirchen. Als Patron wird St. Kunibert genannt. Die alte, 90 cm hohe Holzfigur, “eine mittelmäßige und ausdrucklose Arbeit“, stammt aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. |
1691 | Ältestes Kirchenbuch von Enzen, Abschrift davon im Jahre 1746, im Diözosanmuseum. |
1698 | Ist ein Kirchenrentbuch erwähnt. Auch existiert aus dem gleichen Jahr ein ausführlicher Visitationsbericht über St. Kunibert Enzen. |
1742 | 1742 bis 1804 existiert ein Taufregister aus dem Kirchenbuch Wißkirchen. |
1801 | Februar 9. Durch den Friedensvertrag von Luneville wird das linksrheinische Gebiet französisch. Kirchlich gehört Zülpich zum neugebildeten Bistum Aachen und Enzen wird als abhängige “Sukkursal-Kirche“ von St. Peter genannt. |
1802 | Bis dahin gehörte Enzen zur Pfarrei Wißkirchen. |
1803 | 1803 bis 1817 ist eine alte Pfarrchronik von Enzen erwähnt. |
1804 |
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1805 | 26. November: Die Pfarrgemeinde St. Kunibert Enzen wird selbständige Pfarrei im Bistum Aachen unter Bischof Markus Antonius Berdolet, einem Franzosen. |
1806 | 1806 bis 1869 existiert ein Tauf-und Eheschließungsregiester. |
1807 | 1807 bis 1869 existiert ein Sterberegiester. |
1821 | 16. Juli. Durch die Bulle des Papstes Pius VII findet eine Neuordnung der Bistümer statt. Anstelle des aufgehobenen Bistums Aachen tritt die Erzdiozöse Köln wieder in ihre alten Rechte. Dazu gehört nun auch Enzen im Dekanat Euskirchen. |
1836 | Spendenliste für die Reparatur der Kirche. Folgende Familien sind namentlich bekannt:
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1866 | Neubau der heutigen Pastorat durch den Unternehmer Peter Schmitz aus Wißkirchen für 9. 000 Mark. |
1902 | Ist ein Urkundenbuch der Pfarrei St. Kunibert erwähnt. |
1903 | Enzen zählt 358 Katholiken. |
Kirchliche Vereinigungen und Traditionen in Enzen
1670 | Eine Prozession geht von Enzen zur neuerbauten Rochuskapelle nach Zülpich. (Auch Heute noch wird dieser Brauch gepflegt) |
1807 | Wird die Bruderschaft “Jesus, Maria u. Josef“ unter Pfarrer Lux eingeführt. |
1857 | Ab diesem Jahr findet regelmäßig eine Wallfahrt zum hl. Remigius nach Altdorf bei Jülich statt; früher ging man aber schon “truppmäßig“. |
1866 | Seit diesem Jahr wird in Enzen die Kirmes (Kirchweihfest) am vierten Wochenende im September gefeiert. Davor wurde erst im November Kirmes abgehalten. Dies wurde in einer Ratssitzung durch die Gemeindevertreter beschlossen. |
1904 | Innerhalb der Kirchengemeinde bestehen folgende Vereinigungen:
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1908 | Der Karl-Borromäus-Verein wird eingeführt |
1911 | Gründung eines Kirchenchores in Enzen durch Pfarrer Funke Auch heute noch wird die Fronleichnamsprozession in Enzen durchgeführt. Ferner geht auf Christi Himmelfahrt eine Prozession zur Tissenicher Mühle. Dort ist eine Marienfigur (aus der alten Enzener Kirche) in einem kleinem gemauerten Kapellchen aufgestellt. |
Kuriositäten aus der Kirchengeschichte
1550 | Der evangelische Herzog Wilhelm V. von Jülich verbietet das Umtragen von Heiligenbildern bei Prozessionen. In Enzen, Flamersheim und Euskirchen wird dem aber keine Folge geleistet. |
1830 | Mittels Rundschreiben erinnert Erzbischof Ferdinand August an die von der Regierung 1820 erlassene Läuteordnung. Dieselbe werde in Euskirchen, Frauenberg, Enzen, Kommern, Nemmenich und Satzvey nicht immer beachtet. Abzustellen sei das häufige und unzeitige Läuten durch Nachbarn und Verwandte bei Versehgängen und Begräbnissen. |
1875 | haben Diebe in der alten Enzener Kirche die mit alten Glasmalereien ausgestatten Fenster (u. a. Wappen der Enzener Burg) säuberlich ausgeschnitten und entwendet. |
1876 | fällt bei einem orkanartigen Sturm der Turm der alten Kirche auf das Kirchenschiff und wird durch einen kleinen Dachreiter, “eine waghalsige Konstruktion“, ersetzt. |
1905 | Diebe haben die Opferstöcke in der Kirche und im Friedhofskapellchen mittels “Leimruten “ geleert. |
1907 | Am 19 März gegen halb drei nachmittags zog ein starkes Gewitter auf. Der ganze Horizont war mit graugelben Gewitterwolken, unheimlich überzogen. Zwei grelle Blitze gingen nieder mit rasch folgenden Donnerschlägen eigentümlicher Art. Verschiedene Enzener, die nicht weit von der Kirche entfernt waren und selbige im Auge hatten, sahen dabei den Kirchturm von einer Menge von Feuerfunken umstoben. Man glaubte, der Blitz habe eingeschlagen, eilte zur Kirche, stieg den Turm hinauf und fand alles in Ordnung. Wahrscheinlich ist das der Blitz überhaupt nicht eingeschlagen hat, sondern dass es ein Elmsfeuer war. |